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Die Geschichte der kurilsmannen...

Der Geruch von Bier und Gebratenem lag wie eine Glocke über den Gästen der Taverne zu Randol. Krüge klirrten und wurden befüllt, Barden spielten eine Melodie auf ihren Instrumenten, Männer, berauscht von Alkohol, sangen Lieder von Mut und Tapferkeit - Lieder aus vergangenen Zeiten, als Mut und Tapferkeit noch angesehen und geehrt wurden. Wie lange war der Glanz dieser Tage verblasst, die Geschichte über Helden und Wagemutige zu Legenden geworden. Das Land sehnte sich nach diesen Zeiten zurück und aus voller Kehle sangen sie das einzige was sie noch hatten, die Lieder, das einzige, woran sich ihre Hoffnung klammerte.

Die Tür der Taverne wurde gewaltsam aufgestoßen, ein langer Schatten schob sich mit den Strahlen der bereits untergehenden Sonne über Boden, Tisch und Stühle. Die Stimmen, der Gesang, ja fast jede Bewegung schlief ein, die Köpfe der Gäste drehten sich zum Eingang, an der die Tür windschief in den Angeln hing und die Silhouette eines Riesen sich im Türrahmen abzeichnete.

Langsam und mit schweren Schritten bewegte sich der Neuankömmling vorwärts, ein Titan in schwerer klirrender Rüstung, die mächtige Axt auf seinem Rücken. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt als er die Übrigen musterte. Er blieb stehen, ruckartig griff seine Hand nach hinten, die Spitze seiner Axt zeichnete einen Halbkreis, bevor er das Blatt dieser mächtigen Waffe mit einem kräftigen Schlag in den Boden der Taverne trieb.

Der Titan lachte ... verachtend und höhnisch, ja vielleicht sogar gefährlich. Seine Stimme war laut und kraftvoll als sie erklang.

 

" Nun! ", lachte er. "Wo sind jetzt Eure Lieder über Glanz und Glorie? Wieso, frag ich Euch, sind Eure Stimmen verstummt? "

Wartend schaute er in die Runde, ein Lächeln zog sich über sein Gesicht, als der Wirt allen Mut zusammennahm und sich langsam von seinem Schanktisch in den Schatten des Titans wagte.

" Wer bist du?", fragte er zögernd, sein Blick auf den immer noch zitternden Stiel der Titanenaxt gerichtet.

" Ich bin der, der Euch die alten Zeiten wiederbringt", antwortete der Titan leise.

 

" Vorbei sind die Zeiten der Unterdrückung. Dies ist ein freies Land und freie Männer sind es die es führen sollten - nicht ein halbwüchsiger Jüngling, der des Nachts noch an der Mutterbrust liegt."

Der Wirt schaute sich vorsichtig um, die Köpfe der Anwesenden senkten sich unter seinem Blick - jeder dachte daran, an das Kind, das seine Königlichkeit erbte, dessen bösartiger Vormund das Land in seinem Namen in Unglück, Verderben und Not stürzte - aber niemand getraute sich was zu sagen, der Preis, der Tod, war zu hoch für ein unbedachtes Wort.

 

"Es ist sehr gefährlich was Ihr da sagt.", flüsterte der Wirt." Wie ist Euer Name?".

"Mein Name ist Kuril", rief der Titan aus, sein mächtiger Arm riss die Axt aus dem Boden und hob sie in die Höhe.

 

" Folgt mir, kämpft an meiner Seite. Kämpft für Euer Recht und für Eure Freiheit. Kämpft für ein Land, indem Eure Kinder frei und ungezwungen aufwachsen können. Und kämpft für eine Zukunft, in der Ihr nicht in Angst und Bange leben müsst, nur weil ein Gedanke Euch verraten könnte."

Kuril senkte die Axt und legte sie zu Boden. Dann steckte er seine Hände vor. Er lächelte, aber sein Blick war auffordernd und fesselnd. Der Glanz des Sieges, Mutes und der Tapferkeit lag in seinen Augen.

 

"Lange schaute ich von den Gipfeln der Berge von Iris auf Euch herunter. Ich sah den Schmerz und die Pein die Euch umklammerte. Doch nun ist die Zeit gekommen dass Ihr Euch erhebt, dass Ihr Eurem Peiniger gegenübertretet.“ flüsterte er. “Ergreift meine Hände, ergreift sie und werdet meine Mannen. Gemeinsam erschaffen wir ein neues Iris, ein Iris, für das es sich zu kämpfen lohnt. Eine Heimat die ihr lieben könnt so wie sie Euch lieben wird“.

Und ehe noch die Sonne ganz hinter den Bergen von Juno verschwand, ritt eine Horde neuer Helden aus den Toren Randols hinaus, die ersten Schritte in eine neue und vielleicht bessere Zukunft.